Wilma, eine schüchterne und ganz zauberhafte Hundedame

An einem recht trüben Sonntagnachmittag kurz vor Weihnachten traf ich Wilma. Wilma ist eine etwa dreijährige Mischlingshündin, in der – relativ offensichtlich – wohl ein Husky steckt, alle anderen Rassen sind aber unbekannt.

Wilmas Geschichte hat mich tief berührt, denn diese sanfte Hundedame hatte überhaupt keinen guten Start ins Leben. Sie wurde als Welpe in eine Tüte gewickelt und in den Müllcontainer eines türkischen Hotels geworfen. Dort sollte sie dann wohl sterben. Und ehrlich gesagt, auch jetzt noch, gut einen Monat nach dem Shooting, lässt mich diese Geschichte angesichts der Grausamkeit in ihr an der Menschheit zweifeln.

Doch gleichermaßen macht sie auch Hoffnung. Denn Wilma wurde gefunden, von Menschen, die nicht weg sahen, die Acht gaben und sie zu einer Tierschützerin brachten. Als sie aufgepäppelt und etwas größer war, wurde sie nach Deutschland zu ihren heutigen Besitzern vermittelt. Und was soll ich sagen, es sind einfach die besten Menschen, zu denen Wilma hätte kommen können. Menschen, die immer vom Hund aus denken und die dieser kleinen Hundedame nun einfach ein ganz tolles Leben schenken.

Das Shooting mit Wilma

Natürlich kann man Wilmas Vergangenheit und ihre Erfahrungen trotzdem nicht einfach ausradieren. Und so war Wilmas Frauchen vor unserem Treffen etwas besorgt, ob ein Shooting überhaupt funktionieren könnte, denn Wilma reagiert auf Fremde sehr schüchtern und zurückhaltend.

Um deshalb für die Hündin alles so stressfrei wie möglich zu gestalten, legten wir als Ort für das Shooting ein Waldstück fest, das Wilma gut kennt und in dem sie sich gern und frei bewegt.

An der Location angekommen, durfte sie zunächst einfach ein wenig laufen und anschließend mich und meine Fotoausrüstung ausgiebig beschnuppern. Als sie dann kurze Zeit später das erste Leckerli von mir annahm, wusste ich, das Eis war gebrochen und wir konnten mit dem Fotografieren beginnen.

Mein Vorgehen bei Shootings mit ängstlichen Hunden

Entgegen der landläufigen Meinung, dass ein Hund für tolle Bilder ewig in einer Pose ausharren können oder spezielle Tricks auf Lager haben muss, sind diese Dinge in der Hundefotografie komplett nebensächlich. Ehrlich gesagt, muss der Hund nicht einmal besonders lang an einem Ort bleiben. Denn nicht nur bei den Kandidaten mit Hummeln im Hintern ist es dann an mir und meinem schnellen Knips-Finger, das beste aus jeder Situation zu zaubern.

Ganz wichtig ist es mir, dass während des Shootings keine Hektik aufkommt oder der Hund in irgendeiner Art und Weise gestresst und überfordert wird. Manche Hunde brauchen etwas länger, um aufzutauen, manche kennen plötzlich keine Grundkommandos mehr – all das ist nicht schlimm. Während des Shootings läuft weder eine Stechuhr mit, noch sind alle Bilder futsch, nur weil der Hund gerade nicht weiß, wie „Sitz“ funktioniert.

Die fertigen Bilder von Wilma

Wilma machte nach unserer Kennenlernphase tatsächlich unglaublich toll mit und war total konzentriert und freudig bei der Sache. Das Klicken des Auslösers fand sie ziemlich spannend und so schaute sie fast von selbst ganz oft in die Kamera. Ich war natürlich auch seeehr freigiebig mit den Leckerlis, was, glaube ich, seinen Teil zu Wilmas Begeisterung beitrug.
Und ich konnte Wilmas Frauchen einen kleinen Herzenswunsch erfüllen – nämlich Wilmas große, beim Laufen fliegende „Dumbo“-Ohren auf ein Foto bannen. Mission erfüllt, würde ich sagen!

Hast du auch Interesse an einem Shooting? Noch mehr Informationen, wie so ein Shooting abläuft, erhälst du hier: