
Fotos für Pfoten
Wer schon mal ein Shooting bei mir gebucht hat, weiß, dass ich zur Planung des Termins immer auch einen Fragebogen versende. Dort frage ich unter anderem einiges zu dem Hund, der fotografiert werden soll, nach seiner Geschichte, nach dem, was er mag und was nicht so sehr, ob es irgendwo Baustellen gibt und was er am allerliebsten macht. Und die Sachen, die ihr dann dort aufschreibt, machen mich immer ziemlich glücklich – weil man aus jedem Wort, das dort steht, herauslesen kann, wie sehr ihr euren Hund liebt und was ihr alles dafür tut, damit es ihm gut geht.
Viele Hunde auf dieser Welt haben leider kein so schönes Zuhause – immer häufiger liest man, dass Tierheime einen Aufnahmestopp verhängt haben, weil sie einfach an den Rand ihrer Kapazitäten gekommen sind. In vielen Ländern dieser Welt gehören Straßenhunde zum Alltagsbild, sie werden nicht versorgt, bekommen keine medizinische Betreuung und nicht selten werden ihnen schlimmste Dinge angetan. Umso wichtiger ist es, dass es im In- und Ausland seriöse Organisationen gibt, die sich um die Vermittlung dieser Hunde kümmern.



Ein kleiner Beitrag
Ich versuche seit Jahren, meinen kleinen Teil dazu beizutragen. So geht bei jeder Kalenderaktion immer ein Teil des Verkaufserlöses an eine Tierschutzorganisation oder ein Tierheim und auch privat spende ich. Anfang des Jahres habe ich mich gefragt, wie ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten auch ganz praktisch einbringen könnte und bin so auf Fotos für Pfoten gestoßen. Das ist ein Netzwerk von Fotografen im gesamten D-A-CH-Raum, in dem man ehrenamtlich Vermittlungsbilder von Hunden auf Pflegestellen macht.
Denn seien wir mal ehrlich: Ein Foto sagt mehr als tausend Worte und es kann in Sekundenbruchteilen ein positives oder negatives Empfinden auslösen. Und wie schade wäre es, wenn da eine treue Seele keine Anfragen bekommt, weil die Fotos im Steckbrief irgendwie zu dunkel und ein bisschen verwackelt sind und den Hund gar nicht so zeigen, wie er eigentlich ist?
Fotos für Fusel von „Seelen für Seelchen e.V.“
Vor ein paar Wochen hatte ich dann meinen ersten Einsatz und habe Fusel (ja, nur mit einem „s“) auf seiner Pflegestelle in Lüneburg fotografiert. Fusel ist ein junger Rüde aus Rumänien mit einem ganz großen Herz, aber auch noch vielen Unsicherheiten, der auf der Suche nach Menschen mit Hundeerfahrung ist. Damit auf den Bildern kein falscher Eindruck entsteht, hatte der Verein vor dem Shooting darum gebeten, Fusel mit seinem Sicherheitsgeschirr zu fotografieren und Leinen und Co. auch nicht zu retuschieren.
Und trotz aller Baustellen hat Fusel sein erstes professionelles Shooting mit Bravour gemeistert! Um die Ablenkung möglichst gering zu halten und ihm Sicherheit zu geben, habe ich die Fotos im Garten der Pflegestelle gemacht. Ein wenig skeptisch war Fusel schon – immerhin war da plötzlich ein neuer, unbekannter Mensch, doch er hat schnell wie ein Profi in die Kamera geschaut. Und seine Begeisterung, als dann noch Spielzeuge zum Einsatz kamen, war einfach rührend.
Kleiner Fusel, es war mir eine Ehre, dich getroffen zu haben und ich wünsche dir, dass du schnell dein für-immer-Zuhause findest!





Fusel wird über „Seelen für Seelchen e.V.“ vermittelt, eine Organisation, die sich um Straßenhunde in Rumänien kümmert.